Alexander Janetzko, Anna Lehespalu: Seltsam vertraut

Die Fotoausstellung verknüpft Werke der in Tallinn aufgewachsenen Fotografin Anna Lehespalu und des aus Brandenburg stammenden Fotografen Alexander Janetzko miteinander. Sämtliche präsentierten Bilder sind im Rahmen eines Residenzprogramm in Tallinn bzw. Cottbus im Winter vergangenen Jahres entstanden.

Während Anna Lehespalu sich mit der Kamera die ihr unbekannte Stadt in Südbrandenburg annäherte, erschloss sich Alexander Janetzko über seinen künstlerischen Blick die ihm fremde Hauptstadt von Estland. Die so entstanden Fotografien sind künstlerische Zeugnisse von langsamen, individuellen Prozessen sich Zugänge zu neuen Umgebungen und Situationen zu eröffnen indem die Blicke zunächst das (vermeintlich) Vertraute im Unbekannten suchen. Mit ihren jeweils eigenen Bildsprachen tasten sich Lehespalu und Janetzko über Alltagsbeobachtungen an unspektakuläre, teils flüchtige Momente des städtischen Lebens und der naturräumlichen Bedingungen heran.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Bildkonzepte ist hierbei augenfällig, dass die Annäherungen beider Künstler*innen über ähnliche Sujets erfolgen und hierbei die latente Fremdheit sowie die damit einhergehende Distanz Eingang in die Fotografien finden. So werden (fremde) Menschen in der Regel mit einem gewissen Abstand, nie jedoch aus unmittelbarer Nähe aufgenommen. Häufig sind Fenster und Scheiben, die fast unsichtbare, dennoch deutliche Trennungen zwischen unterschiedlichen Räumen und Menschen oder auch Innen und Außen markieren, substantielle Bildelemente.

Die Ausstellung zeugt eindrücklich von Blick- und Perspektivwechseln ästhetischer und kultureller Fremdheitserfahrungen, deren künstlerische Schnittstelle sich jedoch immer wieder durch die Suche nach dem Vertrauten herstellt.

Das Residenzprogramm und die Ausstellung sind als Teil des Programms „Deutscher Frühling in Estland“ in Kooperation mit dem Juhan Kuus Zentrum für Dokumentarfotografie sowie dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) entstanden. Die Realisierung des gesamten Projektes wurde unterstützt durch das Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg.

Freier Eintritt: Kinder bis 18 Jahren und Schüler*innen, Mitglieder „Dokfoto Keskuse Klubi“, Menschen mit Behinderung und deren Begleitperson, Kriegsflüchtlinge

Öffnungszeiten:
Mi-Fr 14.00 – 18.00 Uhr
Sa-So 12.00 – 18.00 Uhr

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